Kapitel 1
Kapitel 1 Vers 1
1. Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind,
Kapitel 1 Vers 2
2. wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind,
Kapitel 1 Vers 3
3. so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus,
Kapitel 1 Vers 4
4. damit du die Zuverlässigkeit der Worte erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.
Kapitel 1 Vers 5
5. In den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Abteilung Abijas; und seine Frau war von den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabeth.
Kapitel 1 Vers 6
6. Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Rechtsbestimmungen des Herrn.
Kapitel 1 Vers 7
7. Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in fortgeschrittenem Alter.
Kapitel 1 Vers 8
8. Es geschah aber, als er seinen Priesterdienst vor Gott verrichtete, zur Zeit, als seine Abteilung an die Reihe kam,
Kapitel 1 Vers 9
9. da traf ihn nach dem Brauch des Priestertums das Los, dass er in den Tempel des Herrn gehen und räuchern sollte.
Kapitel 1 Vers 10
10. Und die ganze Menge des Volkes betete draußen zur Stunde des Räucherns.
Kapitel 1 Vers 11
11. Da erschien ihm ein Engel des Herrn, der stand zur Rechten des Räucheraltars.
Kapitel 1 Vers 12
12. Und Zacharias erschrak, als er ihn sah, und Furcht überfiel ihn.
Kapitel 1 Vers 13
13. Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Flehen ist erhört worden, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben.
Kapitel 1 Vers 14
14. Und er wird dir Freude und Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen.
Kapitel 1 Vers 15
15. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit Heiligem Geist wird er erfüllt werden schon von Mutterleib an.
Kapitel 1 Vers 16
16. Und viele von den Söhnen Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen.
Kapitel 1 Vers 17
17. Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.
Kapitel 1 Vers 18
18. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin ein alter Mann, und meine Frau ist in fortgeschrittenem Alter!
Kapitel 1 Vers 19
19. Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, zu dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.
Kapitel 1 Vers 20
20. Und siehe, du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die erfüllt werden sollen zu ihrer Zeit!
Kapitel 1 Vers 21
21. Und das Volk wartete auf Zacharias; und sie verwunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb.
Kapitel 1 Vers 22
22. Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden; und sie merkten, dass er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte. Und er winkte ihnen und blieb stumm.
Kapitel 1 Vers 23
23. Und es geschah, als die Tage seines Dienstes vollendet waren, ging er heim in sein Haus.
Kapitel 1 Vers 24
24. Aber nach diesen Tagen wurde seine Frau Elisabeth schwanger; und sie verbarg sich fünf Monate und sprach:
Kapitel 1 Vers 25
25. So hat der Herr an mir gehandelt in den Tagen, da er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen hinwegzunehmen!
Kapitel 1 Vers 26
26. Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth gesandt,
Kapitel 1 Vers 27
27. zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Mann namens Josef, aus dem Haus Davids; und der Name der Jungfrau war Maria.
Kapitel 1 Vers 28
28. Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen!
Kapitel 1 Vers 29
29. Als sie ihn aber sah, wurde sie bestürzt über sein Wort und überlegte, was das für ein Gruß sei.
Kapitel 1 Vers 30
30. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.
Kapitel 1 Vers 31
31. Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Kapitel 1 Vers 32
32. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben;
Kapitel 1 Vers 33
33. und er wird herrschen über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
Kapitel 1 Vers 34
34. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann das sein, da ich von keinem Mann weiß?
Kapitel 1 Vers 35
35. Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
Kapitel 1 Vers 36
36. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter und ist jetzt im sechsten Monat, sie, die vorher unfruchtbar genannt wurde.
Kapitel 1 Vers 37
37. Denn bei Gott wird kein Wort kraftlos sein.
Kapitel 1 Vers 38
38. Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr.
Kapitel 1 Vers 39
39. Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste rasch in das Bergland, in eine Stadt in Juda,
Kapitel 1 Vers 40
40. und sie kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.
Kapitel 1 Vers 41
41. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt
Kapitel 1 Vers 42
42. und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!
Kapitel 1 Vers 43
43. Und woher wird mir das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Kapitel 1 Vers 44
44. Denn siehe, sowie die Stimme deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Kapitel 1 Vers 45
45. Und glückselig ist, die geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr vom Herrn gesagt worden ist!
Kapitel 1 Vers 46
46. Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn,
Kapitel 1 Vers 47
47. und mein Geist frohlockt in Gott, meinen Retter,
Kapitel 1 Vers 48
48. dass er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter!
Kapitel 1 Vers 49
49. Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name;
Kapitel 1 Vers 50
50. und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten.
Kapitel 1 Vers 51
51. Er tut Mächtiges mit seinem Arm; er zerstreut, die hochmütig sind in der Gesinnung ihres Herzens.
Kapitel 1 Vers 52
52. Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen und erhöht die Niedrigen.
Kapitel 1 Vers 53
53. Hungrige sättigt er mit Gütern, und Reiche schickt er leer fort.
Kapitel 1 Vers 54
54. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an, um an Barmherzigkeit zu gedenken,
Kapitel 1 Vers 55
55. wie er es unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinem Samen in Ewigkeit.
Kapitel 1 Vers 56
56. Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate und kehrte wieder in ihr Haus zurück.
Kapitel 1 Vers 57
57. Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit, da sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn.
Kapitel 1 Vers 58
58. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und sie freuten sich mit ihr.
Kapitel 1 Vers 59
59. Und es geschah am achten Tag, dass sie kamen, um das Kind zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias.
Kapitel 1 Vers 60
60. Seine Mutter aber antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen!
Kapitel 1 Vers 61
61. Und sie sagten zu ihr: Es ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt!
Kapitel 1 Vers 62
62. Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn genannt haben wolle.
Kapitel 1 Vers 63
63. Und er forderte ein Täfelchen und schrieb die Worte: Johannes soll sein Name sein! Und sie verwunderten sich alle.
Kapitel 1 Vers 64
64. Sofort aber wurde sein Mund geöffnet, und seine Zunge, und er redete und lobte Gott.
Kapitel 1 Vers 65
65. Und es kam Furcht über alle ihre Nachbarn, und im ganzen Bergland von Judäa wurden alle diese Worte besprochen.
Kapitel 1 Vers 66
66. Und alle, die es hörten, nahmen es sich zu Herzen und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Und die Hand des Herrn war mit ihm.
Kapitel 1 Vers 67
67. Und sein Vater Zacharias wurde mit Heiligem Geist erfüllt, weissagte und sprach:
Kapitel 1 Vers 68
68. Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet,
Kapitel 1 Vers 69
69. und hat uns aufgerichtet ein Horn der Rettung in dem Haus seines Knechtes David,
Kapitel 1 Vers 70
70. wie er es verheißen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her:
Kapitel 1 Vers 71
71. Rettung von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen;
Kapitel 1 Vers 72
72. um Barmherzigkeit zu erweisen an unseren Vätern und zu gedenken an seinen heiligen Bund,
Kapitel 1 Vers 73
73. an den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu geben,
Kapitel 1 Vers 74
74. dass wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht
Kapitel 1 Vers 75
75. in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle Tage unseres Lebens.
Kapitel 1 Vers 76
76. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, um seine Wege zu bereiten,
Kapitel 1 Vers 77
77. um seinem Volk Erkenntnis der Rettung zu geben, durch die Vergebung ihrer Sünden,
Kapitel 1 Vers 78
78. um der herzlichen Barmherzigkeit unseres Gottes willen, durch die uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe,
Kapitel 1 Vers 79
79. um denen zu scheinen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten!
Kapitel 1 Vers 80
80. Das Kind aber wuchs und wurde stark im Geist; und er war in der Wüste bis zum Tag seines Auftretens vor Israel.
Kapitel 2
Kapitel 2 Vers 1
1. Es begab sich aber in jenen Tagen, dass ein Befehl ausging vom Kaiser Augustus, dass der ganze Erdkreis sich erfassen lassen sollte.
Kapitel 2 Vers 2
2. Diese Einschreibung war die erste und geschah, als Kyrenius Statthalter in Syrien war.
Kapitel 2 Vers 3
3. Und es zogen alle aus, um sich erfassen zu lassen, jeder in seine eigene Stadt.
Kapitel 2 Vers 4
4. Es ging aber auch Josef von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids war,
Kapitel 2 Vers 5
5. um sich erfassen zu lassen mit Maria, seiner ihm angetrauten Frau, die schwanger war.
Kapitel 2 Vers 6
6. Es geschah aber, während sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte.
Kapitel 2 Vers 7
7. Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge.
Kapitel 2 Vers 8
8. In jenem Land gab es Hirten auf dem Feld, die bewachten ihre Herde in der Nacht.
Kapitel 2 Vers 9
9. Und siehe, ein Engel des Herrn kam zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie; und sie fürchteten sich sehr.
Kapitel 2 Vers 10
10. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren soll.
Kapitel 2 Vers 11
11. Denn euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr.
Kapitel 2 Vers 12
12. Und das sei für euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegend.
Kapitel 2 Vers 13
13. Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Kapitel 2 Vers 14
14. Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen!
Kapitel 2 Vers 15
15. Und es geschah, als die Engel von ihnen weg in den Himmel zurückgekehrt waren, da sprachen die Menschen, die Hirten, zueinander: Lasst uns doch bis nach Bethlehem gehen und die Sache sehen, die geschehen ist, die der Herr uns verkündet hat!
Kapitel 2 Vers 16
16. Und sie gingen eilends und fanden Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegend.
Kapitel 2 Vers 17
17. Nachdem sie es aber gesehen hatten, machten sie überall das Wort bekannt, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
Kapitel 2 Vers 18
18. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde.
Kapitel 2 Vers 19
19. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Kapitel 2 Vers 20
20. Und die Hirten kehrten wieder um und verherrlichten und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
Kapitel 2 Vers 21
21. Und als acht Tage vollendet waren, als man ihn beschneiden musste, da wurde sein Name Jesus genannt, den der Engel genannt hatte, ehe er im Mutterleib empfangen worden war.
Kapitel 2 Vers 22
22. Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen,
Kapitel 2 Vers 23
23. wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: »Alles Männliche, das den Mutterleib durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«,
Kapitel 2 Vers 24
24. und um ein Schlachtopfer darzubringen, wie es im Gesetz des Herrn geboten ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Kapitel 2 Vers 25
25. Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm.
Kapitel 2 Vers 26
26. Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Christus des Herrn gesehen habe.
Kapitel 2 Vers 27
27. Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um für ihn zu tun, was der Brauch des Gesetzes verlangte,
Kapitel 2 Vers 28
28. da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach:
Kapitel 2 Vers 29
29. Nun, Gebieter, entlässt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort!
Kapitel 2 Vers 30
30. Denn meine Augen haben deine Rettung gesehen,
Kapitel 2 Vers 31
31. die du bereitet hast im Angesicht aller Völker,
Kapitel 2 Vers 32
32. ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Verherrlichung deines Volkes Israel!
Kapitel 2 Vers 33
33. Und Josef und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn gesagt wurde.
Kapitel 2 Vers 34
34. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird!
Kapitel 2 Vers 35
35. Aber auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen, damit aus vielen Herzen die Gedanken geoffenbart werden.
Kapitel 2 Vers 36
36. Und da war auch Hanna, eine Prophetin, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft mit ihrem Mann sieben Jahre gelebt;
Kapitel 2 Vers 37
37. und sie war eine Witwe von etwa 84 Jahren; die wich nicht vom Tempel, sondern diente mit Fasten und Flehen Tag und Nacht.
Kapitel 2 Vers 38
38. Auch diese kam zu derselben Stunde hinzu und lobte den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem.
Kapitel 2 Vers 39
39. Und nachdem sie alles vollbracht hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie zurück nach Galiläa, in ihre Stadt Nazareth.
Kapitel 2 Vers 40
40. Das Kind aber wuchs und wurde stark im Geist, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm.
Kapitel 2 Vers 41
41. Und seine Eltern reisten jährlich am Passahfest nach Jerusalem.
Kapitel 2 Vers 42
42. Und als er 12 Jahre alt war, gingen sie nach dem Brauch des Festes hinauf nach Jerusalem.
Kapitel 2 Vers 43
43. Und als sie die Tage vollendet hatten und wieder heimkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem; und Josef und seine Mutter wussten es nicht.
Kapitel 2 Vers 44
44. Da sie aber meinten, er wäre bei den Reisegefährten, zogen sie eine Tagesreise weit und suchten ihn unter den Verwandten und unter den Bekannten.
Kapitel 2 Vers 45
45. Und weil sie ihn nicht fanden, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück und suchten ihn.
Kapitel 2 Vers 46
46. Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzend mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie befragte.
Kapitel 2 Vers 47
47. Es erstaunten aber alle, die ihn hörten, über sein Verständnis und seine Antworten.
Kapitel 2 Vers 48
48. Und als sie ihn sahen, waren sie bestürzt; und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht!
Kapitel 2 Vers 49
49. Und er sprach zu ihnen: Weshalb habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?
Kapitel 2 Vers 50
50. Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.
Kapitel 2 Vers 51
51. Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.
Kapitel 2 Vers 52
52. Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
Kapitel 3
Kapitel 3 Vers 1
1. Aber im 15. Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Tetrarch von Ituräa und der Landschaft von Trachonitis, und Lysanias Tetrarch von Abilene,
Kapitel 3 Vers 2
2. unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas, da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste.
Kapitel 3 Vers 3
3. Und er kam in die ganze Umgegend des Jordan und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden,
Kapitel 3 Vers 4
4. wie geschrieben steht im Buch der Worte des Propheten Jesaja, der spricht: »Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!
Kapitel 3 Vers 5
5. Jedes Tal soll ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme soll gerade und die holprigen Wege eben werden;
Kapitel 3 Vers 6
6. und alles Fleisch wird die Rettung Gottes sehen.«
Kapitel 3 Vers 7
7. Er sprach nun zu den Menschenmengen, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Schlangenbrut! Wer hat euch unterwiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen?
Kapitel 3 Vers 8
8. So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! Und fangt nicht an, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater! Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken.
Kapitel 3 Vers 9
9. Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen!
Kapitel 3 Vers 10
10. Da fragten ihn die Menschenmengen und sprachen: Was sollen wir denn tun?
Kapitel 3 Vers 11
11. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, der mache es ebenso!
Kapitel 3 Vers 12
12. Es kamen auch Zöllner, um sich von ihm taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Lehrer, was sollen wir tun?
Kapitel 3 Vers 13
13. Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was euch vorgeschrieben ist!
Kapitel 3 Vers 14
14. Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Misshandelt niemand, erhebt keine falsche Anklage und begnügt euch mit eurem Sold!
Kapitel 3 Vers 15
15. Da aber das Volk in Erwartung stand und alle in ihren Herzen sich wegen Johannes überlegten, ob er vielleicht der Christus sei,
Kapitel 3 Vers 16
16. antwortete Johannes allen und sprach: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin nicht würdig, ihm seinen Schuhriemen zu lösen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.
Kapitel 3 Vers 17
17. Er hat die Worfschaufel in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen!
Kapitel 3 Vers 18
18. Auch mit vielen anderen Ermahnungen verkündigte er dem Volk die frohe Botschaft.
Kapitel 3 Vers 19
19. Der Tetrarch Herodes aber, da er von ihm getadelt wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen all des Bösen, was Herodes tat,
Kapitel 3 Vers 20
20. fügte zu allem noch das hinzu, dass er Johannes ins Gefängnis warf.
Kapitel 3 Vers 21
21. Es geschah aber, als alles Volk sich taufen ließ und auch Jesus getauft wurde und betete, da öffnete sich der Himmel,
Kapitel 3 Vers 22
22. und der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme ertönte aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!
Kapitel 3 Vers 23
23. Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann; er war, wie man meinte, ein Sohn Josefs,
Kapitel 3 Vers 24
24. des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Josef,
Kapitel 3 Vers 25
25. des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Nangai,
Kapitel 3 Vers 26
26. des Maath, des Mattathias, des Semei, des Josef, des Juda,
Kapitel 3 Vers 27
27. des Johanan, des Resa, des Serubbabel, des Schealtiel, des Neri,
Kapitel 3 Vers 28
28. des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er,
Kapitel 3 Vers 29
29. des Joses, des Elieser, des Jorim, des Matthat, des Levi,
Kapitel 3 Vers 30
30. des Simeon, des Juda, des Josef, des Jonan, des Eljakim,
Kapitel 3 Vers 31
31. des Melea, des Mainan, des Mattatha, des Nathan, des David,
Kapitel 3 Vers 32
32. des Isai, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nachschon,
Kapitel 3 Vers 33
33. des Amminadab, des Aram, des Hezron, des Perez, des Juda,
Kapitel 3 Vers 34
34. des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Terach, des Nahor,
Kapitel 3 Vers 35
35. des Serug, des Regu, des Peleg, des Heber, des Schelach,
Kapitel 3 Vers 36
36. des Kainan, des Arpakschad, des Sem, des Noah, des Lamech,
Kapitel 3 Vers 37
37. des Methusalah, des Henoch, des Jared, des Mahalaleel, des Kainan,
Kapitel 3 Vers 38
38. des Enosch, des Seth, des Adam, Gottes.
Kapitel 4
Kapitel 4 Vers 1
1. Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde vom Geist in die Wüste geführt
Kapitel 4 Vers 2
2. und 40 Tage vom Teufel versucht. Und er aß nichts in jenen Tagen; und zuletzt, als sie zu Ende waren, war er hungrig.
Kapitel 4 Vers 3
3. Und der Teufel sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde!
Kapitel 4 Vers 4
4. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes geht«.
Kapitel 4 Vers 5
5. Da führte der Teufel ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche des Erdkreises in einem Augenblick der Zeit.
Kapitel 4 Vers 6
6. Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Vollmacht und ihre Herrlichkeit geben; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.
Kapitel 4 Vers 7
7. Wenn du nun vor mir anbetest, so soll alles dir gehören!
Kapitel 4 Vers 8
8. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Geh hinter mich, Satan! Es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen«.
Kapitel 4 Vers 9
9. Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Wenn du der Sohn Gottes bist, so stürze dich von hier hinab;
Kapitel 4 Vers 10
10. denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, dass sie dich behüten,
Kapitel 4 Vers 11
11. und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«
Kapitel 4 Vers 12
12. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!«
Kapitel 4 Vers 13
13. Und nachdem der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm eine Zeit lang.
Kapitel 4 Vers 14
14. Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa; und die Nachricht von ihm verbreitete sich durch die ganze umliegende Gegend.
Kapitel 4 Vers 15
15. Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von allen verherrlicht.
Kapitel 4 Vers 16
16. Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.
Kapitel 4 Vers 17
17. Und es wurde ihm das Buch Jesajas, den Propheten gegeben; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben steht:
Kapitel 4 Vers 18
18. »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen,
Kapitel 4 Vers 19
19. um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.«
Kapitel 4 Vers 20
20. Und er rollte das Buch zusammen und gab sie dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
Kapitel 4 Vers 21
21. Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!
Kapitel 4 Vers 22
22. Und alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund kamen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josefs?
Kapitel 4 Vers 23
23. Und er sprach zu ihnen: Gewiss werdet ihr mir dieses Sprichwort sagen: Arzt, heile dich selbst! Die großen Taten, von denen wir gehört haben, dass sie in Kapernaum geschahen, tue sie auch hier in deiner Vaterstadt!
Kapitel 4 Vers 24
24. Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist angenehm in seiner Vaterstadt.
Kapitel 4 Vers 25
25. In Wahrheit aber sage ich euch: Es waren viele Witwen in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen war, da eine große Hungersnot entstand im ganzen Land;
Kapitel 4 Vers 26
26. und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Zarpat bei Zidon.
Kapitel 4 Vers 27
27. Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa; aber keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naeman, der Syrer.
Kapitel 4 Vers 28
28. Da wurden alle in der Synagoge voll Zorn, als sie dies hörten.
Kapitel 4 Vers 29
29. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen.
Kapitel 4 Vers 30
30. Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog weiter.
Kapitel 4 Vers 31
31. Und er kam hinab nach Kapernaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie am Sabbat.
Kapitel 4 Vers 32
32. Und sie waren betroffen über seine Lehre, denn er redete mit Vollmacht.
Kapitel 4 Vers 33
33. Und in der Synagoge war ein Mensch, der den Geist eines unreinen Dämonen hatte. Und er schrie mit lauter Stimme
Kapitel 4 Vers 34
34. und sprach: Lass ab! Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Nazarener? Bist du gekommen, um uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: Der Heilige Gottes!
Kapitel 4 Vers 35
35. Und Jesus befahl ihm und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Da warf ihn der Dämon mitten unter sie und fuhr aus von ihm und tat ihm keinen Schaden.
Kapitel 4 Vers 36
36. Und ein Entsetzen kam über alle, und sie redeten untereinander und sprachen: Was ist das für ein Wort, dass er mit Vollmacht und Kraft den unreinen Geistern gebietet und sie ausfahren?
Kapitel 4 Vers 37
37. Und sein Ruf verbreitete sich in alle Orte der umliegenden Gegend.
Kapitel 4 Vers 38
38. Und er stand auf und ging aus der Synagoge in das Haus des Simon. Simons Schwiegermutter aber war von einem heftigen Fieber befallen, und sie baten ihn für sie.
Kapitel 4 Vers 39
39. Und er kam zu ihr, neigte sich über sie und befahl dem Fieber, und es verließ sie. Und sogleich stand sie auf und diente ihnen.
Kapitel 4 Vers 40
40. Als aber die Sonne unterging, brachten alle, die Kranke hatten mit mancherlei Gebrechen, sie zu ihm, und er legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie.
Kapitel 4 Vers 41
41. Es fuhren auch Dämonen aus von vielen, indem sie schrien und sprachen: Du bist der Christus, der Sohn Gottes! Und er befahl ihnen und ließ sie nicht reden, weil sie wussten, dass er der Christus war.
Kapitel 4 Vers 42
42. Als es aber Tag geworden war, ging er hinaus an einen abgelegenen Ort; und die Menschenmengen suchten ihn und kamen bis zu ihm, und sie wollten ihn zurückhalten, damit er nicht von ihnen wegginge.
Kapitel 4 Vers 43
43. Er aber sprach zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkündigen; denn dazu bin ich gesandt.
Kapitel 4 Vers 44
44. Und er verkündigte in den Synagogen von Galiläa.
Kapitel 5
Kapitel 5 Vers 1
1. Es begab sich aber, als die Menschenmenge sich zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, dass er am See Genezareth stand;
Kapitel 5 Vers 2
2. und er sah zwei Schiffe am Ufer liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen die Netze.
Kapitel 5 Vers 3
3. Da stieg er in eines der Schiffe, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren; und er setzte sich und lehrte die Menschenmengen vom Schiff aus.
Kapitel 5 Vers 4
4. Als er aber zu reden aufgehört hatte, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinunter!
Kapitel 5 Vers 5
5. Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen!
Kapitel 5 Vers 6
6. Und als sie das getan hatten, fingen sie eine große Menge Fische; und ihr Netz begann zu reißen.
Kapitel 5 Vers 7
7. Da winkten sie den Gefährten, die im anderen Schiff waren, dass sie kommen und ihnen helfen sollten; und sie kamen und füllten beide Schiffe, so dass sie zu sinken begannen.
Kapitel 5 Vers 8
8. Als aber Simon Petrus das sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Herr, gehe von mir hinweg, denn ich bin ein sündiger Mann!
Kapitel 5 Vers 9
9. Denn ein Schrecken überkam ihn und alle, die bei ihm waren, über den Fang der Fische, den sie gemacht hatten;
Kapitel 5 Vers 10
10. gleicherweise auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Teilhaber waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an sollst du Menschen fangen!
Kapitel 5 Vers 11
11. Und sie brachten die Schiffe ans Land, verließen alles und folgten ihm.
Kapitel 5 Vers 12
12. Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen!
Kapitel 5 Vers 13
13. Da streckte er die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.
Kapitel 5 Vers 14
14. Und er befahl ihm, es niemand zu sagen: Geh vielmehr hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!
Kapitel 5 Vers 15
15. Aber die Nachricht von ihm breitete sich desto mehr aus; und große Menschenmengen kamen zusammen, um ihn zu hören und durch ihn von ihren Krankheiten geheilt zu werden.
Kapitel 5 Vers 16
16. Er aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten auf und betete.
Kapitel 5 Vers 17
17. Und es begab sich an einem Tag, dass er lehrte; und es saßen Pharisäer und Gesetzeslehrer da, die aus allen Dörfern von Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen.
Kapitel 5 Vers 18
18. Und siehe, Männer trugen auf einer Liegematte einen Menschen, der gelähmt war; und sie versuchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen.
Kapitel 5 Vers 19
19. Und da sie wegen der Menschenmenge keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit der Liegematte durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus.
Kapitel 5 Vers 20
20. Und als er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!
Kapitel 5 Vers 21
21. Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an zu überlegen und sprachen: Wer ist dieser, der solche Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?
Kapitel 5 Vers 22
22. Da aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen?
Kapitel 5 Vers 23
23. Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
Kapitel 5 Vers 24
24. Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben, sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim!
Kapitel 5 Vers 25
25. Und sofort stand er auf vor ihren Augen, nahm sein Lager, ging heim und verherrlichte Gott.
Kapitel 5 Vers 26
26. Da gerieten alle außer sich vor Staunen, und sie verherrlichten Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen!
Kapitel 5 Vers 27
27. Danach ging er hinaus und sah einen Zöllner namens Levi an der Zollstätte sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!
Kapitel 5 Vers 28
28. Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.
Kapitel 5 Vers 29
29. Und Levi bereitete ihm ein großes Mahl in seinem Haus; und es lag eine große Menge von Zöllnern und anderen, die es mit ihnen hielten.
Kapitel 5 Vers 30
30. Und die Schriftgelehrten unter ihnen und die Pharisäer murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esst und trinkt ihr mit Zöllnern und Sündern?
Kapitel 5 Vers 31
31. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
Kapitel 5 Vers 32
32. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.
Kapitel 5 Vers 33
33. Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes so oft und verrichten Gebete, ebenso auch die der Pharisäer; die deinigen aber essen und trinken?
Kapitel 5 Vers 34
34. Und er sprach zu ihnen: Könnt ihr die Söhne des Brautgemachs etwa fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist?
Kapitel 5 Vers 35
35. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird; dann werden sie fasten, in jenen Tagen.
Kapitel 5 Vers 36
36. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand setzt einen Lappen von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid; denn sonst zerreißt er auch das neue, und der Lappen vom neuen passt nicht zu dem alten.
Kapitel 5 Vers 37
37. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; denn sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er wird verschüttet, und die Schläuche verderben;
Kapitel 5 Vers 38
38. sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden, so bleiben beide miteinander erhalten.
Kapitel 5 Vers 39
39. Und niemand, der alten trinkt, will sogleich neuen; denn er spricht: Der alte ist besser!
Kapitel 6
Kapitel 6 Vers 1
1. Es geschah aber, dass er am zweitersten Sabbat durch die Kornfelder ging; und seine Jünger streiften Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie.
Kapitel 6 Vers 2
2. Da sagten etliche von den Pharisäern zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht zu tun erlaubt ist?
Kapitel 6 Vers 3
3. Und Jesus antwortete ihnen und sprach: Habt ihr nicht einmal gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren?
Kapitel 6 Vers 4
4. Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote nahm und aß und auch seinen Gefährten davon gab, welche doch niemand essen darf als nur die Priester?
Kapitel 6 Vers 5
5. Und er sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist Herr auch über den Sabbat.
Kapitel 6 Vers 6
6. Es geschah aber auch an einem anderen Sabbat, dass er in eine Synagoge ging und lehrte; und dort war ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war.
Kapitel 6 Vers 7
7. Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer lauerten ihm auf, ob er am Sabbat heilen würde, damit sie eine Anklage gegen ihn zu finden.
Kapitel 6 Vers 8
8. Er aber kannte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und stelle dich in die Mitte! Da stand er auf und stellte sich dorthin.
Kapitel 6 Vers 9
9. Da sprach nun Jesus zu ihnen: Ich will euch etwas fragen: Darf man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, die Seele retten oder töten?
Kapitel 6 Vers 10
10. Und indem er sie alle ringsumher ansah, sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Der aber tat es, und seine Hand wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere.
Kapitel 6 Vers 11
11. Sie aber wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen sich miteinander, was sie Jesus antun könnten.
Kapitel 6 Vers 12
12. Es geschah aber in jenen Tagen, dass er hinausging auf den Berg, um zu beten; und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott.
Kapitel 6 Vers 13
13. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte:
Kapitel 6 Vers 14
14. Simon, den er auch Petrus nannte, und dessen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,
Kapitel 6 Vers 15
15. Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot,
Kapitel 6 Vers 16
16. Judas, der des Jakobus, und Judas Ischariot, der auch zum Verräter wurde.
Kapitel 6 Vers 17
17. Und er stieg mit ihnen hinab und stellte sich auf einen ebenen Platz mit einer Menge seiner Jünger und einer großen Menge Volkes aus ganz Judäa und von Jerusalem und von der Meeresküste von Tyrus und Zidon, die gekommen waren, um ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten,
Kapitel 6 Vers 18
18. auch die, welche von unreinen Geistern geplagt waren; und sie wurden geheilt.
Kapitel 6 Vers 19
19. Und die ganze Menschenmenge suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle.
Kapitel 6 Vers 20
20. Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Glückselig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer!
Kapitel 6 Vers 21
21. Glückselig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr sollt gesättigt werden! Glückselig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen!
Kapitel 6 Vers 22
22. Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Menschensohnes willen.
Kapitel 6 Vers 23
23. Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.
Kapitel 6 Vers 24
24. Aber wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euren Trost schon empfangen!
Kapitel 6 Vers 25
25. Wehe euch, die ihr satt seid; denn ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen!
Kapitel 6 Vers 26
26. Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden! Denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.
Kapitel 6 Vers 27
27. Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen;
Kapitel 6 Vers 28
28. segnet, die euch fluchen, betet für die, welche euch beleidigen!
Kapitel 6 Vers 29
29. Dem, der dich auf die eine Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Hemd nicht.
Kapitel 6 Vers 30
30. Gib aber jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück.
Kapitel 6 Vers 31
31. Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise!
Kapitel 6 Vers 32
32. Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, welche sie lieben.
Kapitel 6 Vers 33
33. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe.
Kapitel 6 Vers 34
34. Und wenn ihr denen leiht, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen.
Kapitel 6 Vers 35
35. Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Kapitel 6 Vers 36
36. Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Kapitel 6 Vers 37
37. Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; lasst frei, dann werdet ihr freigelassen werden!
Kapitel 6 Vers 38
38. Gebt, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes und gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß schütten. Denn mit demselben Maß, mit dem ihr zumesst, wird euch wieder zugemessen werden.
Kapitel 6 Vers 39
39. Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen?
Kapitel 6 Vers 40
40. Der Jünger ist nicht über seinem Lehrer; jeder aber, der vollendet ist, wird so sein wie sein Lehrer.
Kapitel 6 Vers 41
41. Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Kapitel 6 Vers 42
42. Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist! Während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der im Auge deines Bruders ist!
Kapitel 6 Vers 43
43. Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt.
Kapitel 6 Vers 44
44. Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und vom Dornbusch liest man keine Trauben.
Kapitel 6 Vers 45
45. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund.
Kapitel 6 Vers 46
46. Was nennt ihr mich aber »Herr, Herr« und tut nicht, was ich sage?
Kapitel 6 Vers 47
47. Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, den will ich euch zeigen, wem er gleich ist.
Kapitel 6 Vers 48
48. Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute und dazu tief grub und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung entstand, da brandete der Strom gegen dieses Haus, und er konnte es nicht erschüttern, weil es auf den Felsen gegründet war.
Kapitel 6 Vers 49
49. Wer aber hört und nicht tut, der ist einem Menschen gleich, der sein Haus auf das Erdreich baute, ohne den Grund zu legen; und der Strom brandete gegen dasselbe, und es stürzte sofort ein, und der Zusammenbruch dieses Hauses war gewaltig.
Kapitel 7
Kapitel 7 Vers 1
1. Nachdem er aber vor den Ohren des Volkes alle seine Reden beendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum.
Kapitel 7 Vers 2
2. Und ein Knecht eines Zenturios, den jener schätzte, lag krank und war am Sterben.
Kapitel 7 Vers 3
3. Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möge kommen und seinen Knecht retten.
Kapitel 7 Vers 4
4. Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn eindringlich und sprachen: Er ist es würdig, dass du ihm dies gewährst;
Kapitel 7 Vers 5
5. denn er liebt unsere Nation, und er hat uns die Synagoge erbaut.
Kapitel 7 Vers 6
6. Da ging Jesus mit ihnen hin. Und als er schon nicht mehr fern von dem Haus war, schickte der Zenturio Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst!
Kapitel 7 Vers 7
7. Darum hielt ich auch mich selbst nicht für würdig, zu dir zu kommen; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund!
Kapitel 7 Vers 8
8. Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vollmacht gestellt, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu diesem sage: Geh hin, so geht er; und zu einem anderen: Komm her, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das, so tut er es.
Kapitel 7 Vers 9
9. Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu der Menschenmenge, die ihm nachfolgte: Ich sage euch: Selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden!
Kapitel 7 Vers 10
10. Und als die Abgesandten in das Haus zurückkamen, fanden sie den kranken Knecht gesund.
Kapitel 7 Vers 11
11. Und es begab sich am folgenden Tag, dass er in eine Stadt namens Nain ging, und mit ihm zogen viele seiner Jünger und eine große Menschenmenge.
Kapitel 7 Vers 12
12. Wie er sich aber dem Stadttor näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Menschenmenge aus der Stadt begleiteten sie.
Kapitel 7 Vers 13
13. Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht!
Kapitel 7 Vers 14
14. Und er kam hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen still. Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf!
Kapitel 7 Vers 15
15. Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter.
Kapitel 7 Vers 16
16. Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk heimgesucht!
Kapitel 7 Vers 17
17. Und diese Rede über ihn verbreitete sich in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend.
Kapitel 7 Vers 18
18. Und die Jünger des Johannes berichteten ihm von dem allem.
Kapitel 7 Vers 19
19. Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich, sandte sie zu Jesus und ließ ihn fragen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?
Kapitel 7 Vers 20
20. Als nun die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dich fragen: Bist du es, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?
Kapitel 7 Vers 21
21. Zu derselben Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Sehen.
Kapitel 7 Vers 22
22. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium verkündigt.
Kapitel 7 Vers 23
23. Und glückselig ist, wer nicht Anstoß an mir nimmt!
Kapitel 7 Vers 24
24. Und als die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Menschenmengen über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Wind bewegt wird?
Kapitel 7 Vers 25
25. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die in herrlicher Kleidung und Üppigkeit leben, sind an den Königshöfen!
Kapitel 7 Vers 26
26. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Einen, der mehr ist als ein Prophet!
Kapitel 7 Vers 27
27. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll«.
Kapitel 7 Vers 28
28. Denn ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, gibt es keinen größeren Propheten als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er.
Kapitel 7 Vers 29
29. Und das ganze Volk, das ihn hörte, und die Zöllner erklärten Gott für gerecht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes;
Kapitel 7 Vers 30
30. die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten verwarfen den Ratschluss Gottes, sich selbst zum Schaden, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen.
Kapitel 7 Vers 31
31. Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich?
Kapitel 7 Vers 32
32. Sie sind Kindern gleich, die am Markt sitzen und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint!
Kapitel 7 Vers 33
33. Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der aß kein Brot und trank keinen Wein; da sagt ihr: Er hat einen Dämon!
Kapitel 7 Vers 34
34. Der Menschensohn ist gekommen, der isst und trinkt; da sagt ihr: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!
Kapitel 7 Vers 35
35. Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern.
Kapitel 7 Vers 36
36. Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in das Haus des Pharisäers und legten sich.
Kapitel 7 Vers 37
37. Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin; als sie hörte, dass er in dem Haus des Pharisäers lag, da brachte sie ein Alabasterfläschchen voll Salböl,
Kapitel 7 Vers 38
38. und sie kam hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe.
Kapitel 7 Vers 39
39. Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, dass sie eine Sünderin ist!
Kapitel 7 Vers 40
40. Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Lehrer, sprich!
Kapitel 7 Vers 41
41. Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war 500 Denare schuldig, der andere 50.
Kapitel 7 Vers 42
42. Da sie aber nichts hatten, um zu bezahlen, schenkte er es beiden. Sage mir: Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten lieben?
Kapitel 7 Vers 43
43. Simon aber antwortete und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Und er sprach zu ihm: Du hast richtig geurteilt!
Kapitel 7 Vers 44
44. Und indem er sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet.
Kapitel 7 Vers 45
45. Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen.
Kapitel 7 Vers 46
46. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt.
Kapitel 7 Vers 47
47. Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben worden, darum hat sie viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.
Kapitel 7 Vers 48
48. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben!
Kapitel 7 Vers 49
49. Und die zusammen mit ihm lagen, begannen unter sich zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt?
Kapitel 7 Vers 50
50. Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden!
Kapitel 8
Kapitel 8 Vers 1
1. Und es geschah danach, dass er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zog, wobei er das Evangelium vom Reich Gottes verkündigte; und die Zwölf waren mit ihm,
Kapitel 8 Vers 2
2. und auch etliche Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren,
Kapitel 8 Vers 3
3. und Johanna, die Frau Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihm dienten mit ihrer Habe.
Kapitel 8 Vers 4
4. Als nun eine große Menschenmenge zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis:
Kapitel 8 Vers 5
5. Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf.
Kapitel 8 Vers 6
6. Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufwuchs, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.
Kapitel 8 Vers 7
7. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen, die mit ihm aufwuchsen, erstickten es.
Kapitel 8 Vers 8
8. Und anderes fiel in das gute Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Kapitel 8 Vers 9
9. Da fragten ihn seine Jünger und sprachen: Was bedeutet wohl dieses Gleichnis?
Kapitel 8 Vers 10
10. Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den anderen aber in Gleichnissen, damit sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht verstehen.
Kapitel 8 Vers 11
11. Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes.
Kapitel 8 Vers 12
12. Die am Weg sind die, welche es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden.
Kapitel 8 Vers 13
13. Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab.
Kapitel 8 Vers 14
14. Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife.
Kapitel 8 Vers 15
15. Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in Ausharren.
Kapitel 8 Vers 16
16. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Niemand aber, der ein Licht anzündet, bedeckt es mit einem Gefäß oder stellt es unter ein Bett, sondern er setzt es auf einen Leuchter, damit die, welche hereinkommen, das Licht sehen.
Kapitel 8 Vers 17
17. Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht bekannt werden und an den Tag kommen wird.
Kapitel 8 Vers 18
18. Seht also zu, wie ihr hört! Denn wer auch immer hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.
Kapitel 8 Vers 19
19. Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Menschenmenge nicht zu ihm gelangen.
Kapitel 8 Vers 20
20. Und man berichtete es ihm und sagte: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen!
Kapitel 8 Vers 21
21. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und es tun!
Kapitel 8 Vers 22
22. Und es geschah an einem der Tage, dass er und seine Jünger in ein Schiff stiegen; und er sprach zu ihnen: Lasst uns an die andere Seite des Sees fahren! Und sie fuhren ab.
Kapitel 8 Vers 23
23. Auf der Fahrt aber schlief er ein. Da fiel ein Sturmwind auf den See, und sie liefen voll, und sie waren in Gefahr.
Kapitel 8 Vers 24
24. Da kamen sie hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf und befahl dem Wind und den Wasserwogen; und sie legten sich, und es wurde still.
Kapitel 8 Vers 25
25. Da sprach er zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser befiehlt und sie ihm gehorsam sind?
Kapitel 8 Vers 26
26. Und sie fuhren in dem Land der Gadarener, das Galiläa gegenüberliegt.
Kapitel 8 Vers 27
27. Und als er ans Land gestiegen war, kam ihm ein gewisser Mann aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte und keine Kleider mehr trug und sich auch in keinem Haus aufhielt, sondern in den Gräbern.
Kapitel 8 Vers 28
28. Als er aber Jesus sah, schrie er, warf sich vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht!
Kapitel 8 Vers 29
29. Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren; denn der hatte ihn schon lange Zeit in seiner Gewalt, und man hatte ihn mit Ketten gebunden und mit Fußfesseln verwahrt, aber er zerriss die Fesseln und wurde vom Dämon in die Einöde getrieben.
Kapitel 8 Vers 30
30. Jesus aber fragte ihn und sprach: Wie heißt du? Er sprach: Legion! Denn viele Dämonen waren in ihn gefahren.
Kapitel 8 Vers 31
31. Und er bat ihn, er möge ihnen nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren.
Kapitel 8 Vers 32
32. Es war aber dort eine große Schweineherde an dem Berg zur Weide, und sie baten ihn, dass er ihnen erlaube, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen.
Kapitel 8 Vers 33
33. Da fuhren die Dämonen von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und ertrank.
Kapitel 8 Vers 34
34. Als aber die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land.
Kapitel 8 Vers 35
35. Da gingen sie hinaus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich.
Kapitel 8 Vers 36
36. Die aber, welche es gesehen hatten, berichteten ihnen auch, wie der Besessene gerettet worden war.
Kapitel 8 Vers 37
37. Da bat ihn die ganze Menge aus der umliegenden Gegend der Gadarener, von ihnen wegzugehen; denn es hatte sie eine große Furcht ergriffen. Er aber stieg in das Schiff und kehrte zurück.
Kapitel 8 Vers 38
38. Der Mann aber, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, dass er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus entließ ihn und sprach:
Kapitel 8 Vers 39
39. Kehre zurück in dein Haus und erzähle, was Gott dir Großes getan hat! Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan hatte.
Kapitel 8 Vers 40
40. Als Jesus zurückkam, geschah es, dass ihn die Menschenmenge freudig empfing; denn sie warteten alle auf ihn.
Kapitel 8 Vers 41
41. Und siehe, es kam ein Mann namens Jairus, der war ein Oberster der Synagoge; und er warf sich Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen.
Kapitel 8 Vers 42
42. Denn er hatte eine einzige Tochter von etwa 12 Jahren, und diese lag im Sterben. Als er aber hinging, bedrängte ihn die Menschenmenge.
Kapitel 8 Vers 43
43. Und eine Frau, die seit 12 Jahren den Blutfluss gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte,
Kapitel 8 Vers 44
44. kam von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an; und auf der Stelle kam ihr Blutfluss zum Stehen.
Kapitel 8 Vers 45
45. Und Jesus fragte: Wer hat mich angerührt? Als es nun alle leugneten, sprachen Petrus und die mit ihm waren: Meister, die Menschenmengen drückten und drängten dich, und du sprichst: Wer hat mich angerührt?
Kapitel 8 Vers 46
46. Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe erkannt, wie eine Kraft von mir ausging!
Kapitel 8 Vers 47
47. Als nun die Frau sah, dass sie nicht unbemerkt geblieben war, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und berichtete ihm vor dem ganzen Volk, aus welchem Grund sie ihn angerührt hatte und wie sie auf der Stelle gesund geworden war.
Kapitel 8 Vers 48
48. Er aber sprach zu ihr: Sei getrost, Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden!
Kapitel 8 Vers 49
49. Während er noch redet, kommt jemand vom Synagogenvorsteher und spricht zu ihm: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Lehrer nicht!
Kapitel 8 Vers 50
50. Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gerettet werden!
Kapitel 8 Vers 51
51. Und als er in das Haus kam, ließ er niemand hineingehen als Petrus und Johannes und Jakobus sowie den Vater und die Mutter des Kindes.
Kapitel 8 Vers 52
52. Sie weinten aber alle und beklagten sie. Er aber sprach: Weint nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft.
Kapitel 8 Vers 53
53. Und sie lachten ihn aus, weil sie wussten, dass sie gestorben war.
Kapitel 8 Vers 54
54. Er aber trieb sie alle hinaus und ergriff ihre Hand und rief: Kind, steh auf!
Kapitel 8 Vers 55
55. Und ihr Geist kehrte zurück, und sie stand augenblicklich auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben.
Kapitel 8 Vers 56
56. Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.
Kapitel 9
Kapitel 9 Vers 1
1. Er rief aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten;
Kapitel 9 Vers 2
2. und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkündigen und die Kranken zu heilen.
Kapitel 9 Vers 3
3. Und er sprach zu ihnen: Nehmt nichts auf den Weg, weder Stäbe noch Tasche, weder Brot noch Silber; auch soll einer nicht zwei Hemden haben.
Kapitel 9 Vers 4
4. Und wo immer ihr in ein Haus eintretet, da bleibt, und von da zieht weiter.
Kapitel 9 Vers 5
5. Und wo man euch nicht aufnehmen wird, da geht fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.
Kapitel 9 Vers 6
6. Und sie gingen aus und durchzogen die Dörfer, verkündigten das Evangelium und heilten überall.
Kapitel 9 Vers 7
7. Aber der Tetrarch Herodes hörte alles, was durch ihn geschah; und er geriet in Verlegenheit, weil von etlichen gesagt wurde, Johannes sei aus den Toten auferstanden,
Kapitel 9 Vers 8
8. von etlichen aber, Elia sei erschienen, und von anderen, einer der alten Propheten sei auferstanden.
Kapitel 9 Vers 9
9. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer ist aber der, von welchem ich dies höre? Und er wünschte ihn zu sehen.
Kapitel 9 Vers 10
10. Und die Apostel kehrten zurück und erzählten ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und zog sich zurück an einen einsamen Ort bei der Stadt, die Bethsaida heißt.
Kapitel 9 Vers 11
11. Als aber die Menschenmengen es erfuhren, folgten sie ihm; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reich Gottes, und die, welche Heilung brauchten, machte er gesund.
Kapitel 9 Vers 12
12. Aber der Tag fing an, sich zu neigen; und die Zwölf kamen herzu und sprachen zu ihm: Entlasse die Menschenmenge, damit sie in die Dörfer und die Höfe hingehen und einkehren und Speise finden; denn wir sind hier an einem einsamen Ort!
Kapitel 9 Vers 13
13. Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; oder sollen wir hingehen und für dieses ganze Volk Speise kaufen?
Kapitel 9 Vers 14
14. Denn es waren etwa 5000 Männer. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasst sie sich gruppenweise zu je 50 setzen!
Kapitel 9 Vers 15
15. Und sie machten es so und ließen alle sich lagern.
Kapitel 9 Vers 16
16. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und segnete sie; und er brach sie und gab sie den Jüngern, damit diese sie der Menschenmenge austeilten.
Kapitel 9 Vers 17
17. Und sie aßen und wurden alle satt; und es wurde aufgehoben, was ihnen von den Brocken übrig blieb, 12 Körbe voll.
Kapitel 9 Vers 18
18. Und es geschah, als er für sich allein betete, dass die Jünger in seiner Nähe waren; und er fragte sie und sprach: Für wen halten mich die Menschenmengen?
Kapitel 9 Vers 19
19. Sie antworteten und sprachen: Für Johannes den Täufer; andere aber für Elia; und andere, einer der alten Propheten sei auferstanden.
Kapitel 9 Vers 20
20. Da sprach er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus und sprach: Für den Christus Gottes!
Kapitel 9 Vers 21
21. Er aber ermahnte sie ernstlich und gebot ihnen, dies niemand zu sagen,
Kapitel 9 Vers 22
22. und sprach: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden.
Kapitel 9 Vers 23
23. Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Kapitel 9 Vers 24
24. Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren; wer aber seine Seele verliert um meinetwillen, der wird sie retten.
Kapitel 9 Vers 25
25. Denn was hilft es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder schädigt?
Kapitel 9 Vers 26
26. Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel.
Kapitel 9 Vers 27
27. Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes sehen.
Kapitel 9 Vers 28
28. Es geschah aber ungefähr acht Tage nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus zu sich nahm und auf den Berg stieg, um zu beten.
Kapitel 9 Vers 29
29. Und es geschah, während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand strahlend weiß.
Kapitel 9 Vers 30
30. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, das waren Mose und Elia;
Kapitel 9 Vers 31
31. die erschienen in Herrlichkeit und redeten von seinem Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte.
Kapitel 9 Vers 32
32. Petrus aber und seine Gefährten waren vom Schlaf beschwert. Als sie aber erwachten, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen.
Kapitel 9 Vers 33
33. Und es geschah, als diese von ihm scheiden wollten, da sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind; so lass uns drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine! Und er wusste nicht, was er sagte.
Kapitel 9 Vers 34
34. Während er aber dies redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als jene in die Wolke hineinkamen.
Kapitel 9 Vers 35
35. Und eine Stimme kam aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; ihn hört!
Kapitel 9 Vers 36
36. Und während die Stimme kam, fand es sich, dass Jesus allein war. Und sie schwiegen und sagten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten.
Kapitel 9 Vers 37
37. Es begab sich aber am folgenden Tag, als sie den Berg hinunterstiegen, dass ihm eine große Menschenmenge entgegenkam.
Kapitel 9 Vers 38
38. Und siehe, ein Mann aus der Menschenmenge rief und sprach: Lehrer, ich bitte dich, sieh doch meinen Sohn an, denn er ist mein einziger!
Kapitel 9 Vers 39
39. Und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn hin und her, dass er schäumt, und will kaum von ihm weichen, ohne ihn zu misshandeln.
Kapitel 9 Vers 40
40. Und ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht.
Kapitel 9 Vers 41
41. Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn hierher!
Kapitel 9 Vers 42
42. Und noch während er auf ihn zukam, warf der Dämon ihn nieder und zerrte ihn. Aber Jesus befahl dem unreinen Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.
Kapitel 9 Vers 43
43. Es erstaunten aber alle über die große Macht Gottes. Als sich nun alle verwunderten über alles, was Jesus tat, sprach er zu seinen Jüngern:
Kapitel 9 Vers 44
44. Lasst diese Worte in eure Ohren dringen: Der Menschensohn wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden!
Kapitel 9 Vers 45
45. Sie aber verstanden das Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, so dass sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn wegen dieses Wortes zu fragen.
Kapitel 9 Vers 46
46. Es schlich sich aber der Gedanke bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei.
Kapitel 9 Vers 47
47. Da nun Jesus die Gedanken ihres Herzens bemerkte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich;
Kapitel 9 Vers 48
48. und er sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Geringste ist unter euch allen, der wird groß sein!
Kapitel 9 Vers 49
49. Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemand, der in deinem Namen die Dämonen austrieb, und wir wehrten es ihm, weil er nicht mit uns nachfolgt.
Kapitel 9 Vers 50
50. Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt ihm nicht! Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Kapitel 9 Vers 51
51. Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten und er sein Angesicht nach Jerusalem richtete, um dorthin zu reisen,
Kapitel 9 Vers 52
52. da sandte er Boten vor seinem Angesicht her. Diese kamen auf ihrer Reise in ein Samariterdorf und wollten ihm die Herberge bereiten.
Kapitel 9 Vers 53
53. Aber man nahm ihn nicht auf, weil sein Angesicht nach Jerusalem hin gerichtet war.
Kapitel 9 Vers 54
54. Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, willst du, dass wir sprechen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat?
Kapitel 9 Vers 55
55. Er aber wandte sich um und ermahnte sie ernstlich und sprach: Wisst ihr nicht, wessen Geistes ihr seid?
Kapitel 9 Vers 56
56. Denn der Menschensohn ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu retten! Und sie zogen in ein anderes Dorf.
Kapitel 9 Vers 57
57. Es geschah aber, als sie ihre Reise fortsetzten, da sprach einer auf dem Weg zu ihm: Herr, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst!
Kapitel 9 Vers 58
58. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Kapitel 9 Vers 59
59. Er sagte aber zu einem anderen: Folge mir nach! Der sprach: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben!
Kapitel 9 Vers 60
60. Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!
Kapitel 9 Vers 61
61. Es sprach aber auch ein anderer: Herr, ich will dir nachfolgen; zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Haus sind, Abschied zu nehmen!
Kapitel 9 Vers 62
62. Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes!
Kapitel 10
Kapitel 10 Vers 1
1. Danach aber bestimmte der Herr noch 70 andere und sandte sie zu je Zweien vor seinem Angesicht her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte.
Kapitel 10 Vers 2
2. Er sprach nun zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende!
Kapitel 10 Vers 3
3. Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.
Kapitel 10 Vers 4
4. Tragt weder Beutel noch Tasche noch Schuhe und grüßt niemand auf dem Weg.
Kapitel 10 Vers 5
5. Wo ihr aber in ein Haus hineingeht, da sprecht zuerst: Friede diesem Haus!
Kapitel 10 Vers 6
6. Und wenn dort ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren.
Kapitel 10 Vers 7
7. In demselben Haus aber bleibt und esst und trinkt das, was man euch vorsetzt; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht aus einem Haus ins andere.
Kapitel 10 Vers 8
8. Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, da esst, was euch vorgesetzt wird;
Kapitel 10 Vers 9
9. und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch herbeigekommen!
Kapitel 10 Vers 10
10. Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, da geht auf ihre Gassen hinaus und sprecht:
Kapitel 10 Vers 11
11. Auch den Staub, der sich aus eurer Stadt an uns gehängt hat, streifen wir ab gegen euch; doch sollt ihr wissen, dass das Reich Gottes nahe zu euch herbeigekommen ist!
Kapitel 10 Vers 12
12. Ich sage euch aber: Es wird Sodom an jenem Tag erträglicher gehen als dieser Stadt.
Kapitel 10 Vers 13
13. Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Zidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche sitzend Buße getan.
Kapitel 10 Vers 14
14. Doch es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen im Gericht als euch.
Kapitel 10 Vers 15
15. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, du wirst bis zum Totenreich hinabgeworfen werden!
Kapitel 10 Vers 16
16. Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat.
Kapitel 10 Vers 17
17. Die 70 aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen!
Kapitel 10 Vers 18
18. Da sprach er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
Kapitel 10 Vers 19
19. Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden.
Kapitel 10 Vers 20
20. Doch nicht darüber freut euch, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber darüber, dass eure Namen in den Himmeln geschrieben sind.
Kapitel 10 Vers 21
21. Zu derselben Stunde frohlockte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.
Kapitel 10 Vers 22
22. Und zu den Jüngern gewandt sagte er: Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem der Sohn es offenbaren will.
Kapitel 10 Vers 23
23. Und er wandte sich zu seinen Jüngern besonders und sprach: Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht!
Kapitel 10 Vers 24
24. Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
Kapitel 10 Vers 25
25. Und siehe, ein Gesetzesgelehrter kam auf, versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?
Kapitel 10 Vers 26
26. Und er sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du?
Kapitel 10 Vers 27
27. Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!«
Kapitel 10 Vers 28
28. Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue dies, so wirst du leben!
Kapitel 10 Vers 29
29. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?
Kapitel 10 Vers 30
30. Da erwiderte Jesus und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und liefen davon und ließen ihn halbtot liegen, so wie er war.
Kapitel 10 Vers 31
31. Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber.
Kapitel 10 Vers 32
32. Ebenso kam auch ein Levit, der in der Gegend war, sah ihn und ging auf der anderen Seite vorüber.
Kapitel 10 Vers 33
33. Ein Samariter aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt;
Kapitel 10 Vers 34
34. und er ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goss Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.
Kapitel 10 Vers 35
35. Und am anderen Tag, als er fortzog, gab er dem Wirt zwei Denare und sprach zu ihm: Verpflege ihn! Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Kapitel 10 Vers 36
36. Welcher von diesen Dreien ist deiner Meinung nach nun der Nächste dessen gewesen, der unter die Räuber gefallen ist?
Kapitel 10 Vers 37
37. Er sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm geübt hat! Da sprach Jesus zu ihm: So geh du hin und handle ebenso!
Kapitel 10 Vers 38
38. Es begab sich aber, als sie weiterreisten, dass er in ein gewisses Dorf kam; und eine Frau namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus.
Kapitel 10 Vers 39
39. Und diese hatte eine Schwester, welche Maria hieß; die setzte sich auch zu den Füßen Jesu und hörte seinem Wort zu.
Kapitel 10 Vers 40
40. Martha aber machte sich viel zu schaffen mit dem Dienen. Und sie kam herzu und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum, dass mich meine Schwester allein dienen lässt? Sage ihr doch, dass sie mir hilft!
Kapitel 10 Vers 41
41. Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles;
Kapitel 10 Vers 42
42. eines aber ist Not. Maria aber hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden!
Kapitel 11
Kapitel 11 Vers 1
1. Und es begab sich, dass er an einem Ort im Gebet war; und als er aufhörte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte!
Kapitel 11 Vers 2
2. Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden.
Kapitel 11 Vers 3
3. Gib uns täglich unser nötiges Brot!
Kapitel 11 Vers 4
4. Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der uns etwas schuldig ist! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Bösen!
Kapitel 11 Vers 5
5. Und er sprach zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hätte und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote,
Kapitel 11 Vers 6
6. denn ein Freund ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann!
Kapitel 11 Vers 7
7. Und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe! Die Türe ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben!
Kapitel 11 Vers 8
8. Ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm etwas geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht.
Kapitel 11 Vers 9
9. Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch geöffnet werden!
Kapitel 11 Vers 10
10. Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet werden.
Kapitel 11 Vers 11
11. Welcher Vater unter euch, wenn sein Sohn um Brot bittet, wird ihm einen Stein geben? Oder wenn er um einen Fisch bittet, gibt er ihm dann eine Schlange statt eines Fisches?
Kapitel 11 Vers 12
12. Oder auch wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben?
Kapitel 11 Vers 13
13. Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im Himmel Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!
Kapitel 11 Vers 14
14. Und er trieb einen Dämon aus, und der war stumm. Es geschah aber, nachdem der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme. Und die Menschenmengen verwunderten sich.
Kapitel 11 Vers 15
15. Aber etliche von ihnen sprachen: Durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus!
Kapitel 11 Vers 16
16. Und andere versuchten ihn und verlangten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel.
Kapitel 11 Vers 17
17. Er aber, da er ihre Gedanken kannte, sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und ein Haus, das gegen sich selbst ist, fällt.
Kapitel 11 Vers 18
18. Wenn aber auch der Satan mit sich selbst uneins ist, wie kann sein Reich bestehen? Ihr sagt ja, ich treibe die Dämonen durch Beelzebul aus.
Kapitel 11 Vers 19
19. Wenn ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.
Kapitel 11 Vers 20
20. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!
Kapitel 11 Vers 21
21. Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so bleibt sein Besitztum in Frieden.
Kapitel 11 Vers 22
22. Wenn aber der, welcher stärker ist als er, über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf die er sich verließ, und verteilt seine Beute.
Kapitel 11 Vers 23
23. Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut!
Kapitel 11 Vers 24
24. Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Gegenden und sucht Ruhe. Und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, aus dem ich weggegangen bin.
Kapitel 11 Vers 25
25. Und wenn er kommt, findet er es gesäubert und geschmückt.
Kapitel 11 Vers 26
26. Dann geht er und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird der letzte Zustand dieses Menschen schlimmer als der erste.
Kapitel 11 Vers 27
27. Es geschah aber, als er dies redete, da erhob eine Frau aus der Menschenmenge die Stimme und sprach zu ihm: Glückselig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast!
Kapitel 11 Vers 28
28. Er aber sprach: Glückselig sind vielmehr die, die Gottes Wort hören und es bewahren!
Kapitel 11 Vers 29
29. Als aber die Menschenmengen sich haufenweise herzudrängten, fing er an zu sagen: Dies ist ein böses Geschlecht! Es fordert ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.
Kapitel 11 Vers 30
30. Denn gleichwie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn diesem Geschlecht sein.
Kapitel 11 Vers 31
31. Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten gegen die Männer dieses Geschlechts und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Salomo!
Kapitel 11 Vers 32
32. Die Männer von Ninive werden im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und werden es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Verkündigung des Jona hin; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Jona!
Kapitel 11 Vers 33
33. Niemand aber zündet ein Licht an und setzt es an einen verborgenen Ort, auch nicht unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die Hereinkommenden den Schein sehen.
Kapitel 11 Vers 34
34. Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge klar ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.
Kapitel 11 Vers 35
35. So habe nun Acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist!
Kapitel 11 Vers 36
36. Wenn nun dein ganzer Leib licht ist, so dass er keinen finsteren Teil mehr hat, so wird er ganz hell sein, wie wenn das Licht mit seinem Strahl dich erleuchtet.
Kapitel 11 Vers 37
37. Und während er redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, bei ihm zu Mittag zu essen. Und er ging hinein und legte sich.
Kapitel 11 Vers 38
38. Der Pharisäer aber verwunderte sich, als er sah, dass er sich vor dem Essen nicht gewaschen hatte.
Kapitel 11 Vers 39
39. Da sprach der Herr zu ihm: Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voll Raub und Bosheit.
Kapitel 11 Vers 40
40. Ihr Narren! Hat nicht der, welcher das Äußere schuf, auch das Innere gemacht?
Kapitel 11 Vers 41
41. Gebt nur von dem, was darin ist, Almosen, siehe, so ist euch alles rein!
Kapitel 11 Vers 42
42. Aber wehe euch Pharisäern, dass ihr die Minze und die Raute und alles Gemüse verzehntet und das Recht und die Liebe Gottes umgeht! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen.
Kapitel 11 Vers 43
43. Wehe euch Pharisäern, dass ihr den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten liebt!
Kapitel 11 Vers 44
44. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr wie die unkenntlich gewordenen Gräber seid, über welche die Menschen dahingehen, ohne es zu wissen!
Kapitel 11 Vers 45
45. Da antwortete einer der Gesetzesgelehrten und sprach zu ihm: Lehrer, mit diesen Worten schmähst du auch uns!
Kapitel 11 Vers 46
46. Er aber sprach: Wehe auch euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr ladet den Menschen unerträgliche Bürden auf, und ihr selbst rührt die Bürden nicht mit einem Finger an.
Kapitel 11 Vers 47
47. Wehe euch, dass ihr die Grabmäler der Propheten baut! Eure Väter aber haben sie getötet.
Kapitel 11 Vers 48
48. So bestätigt ihr also die Taten eurer Väter und habt Wohlgefallen daran; denn jene haben sie getötet, ihr aber baut ihre Grabmäler.
Kapitel 11 Vers 49
49. Darum hat auch die Weisheit Gottes gesprochen: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und sie werden etliche von ihnen töten und verfolgen,
Kapitel 11 Vers 50
50. damit von diesem Geschlecht das Blut aller Propheten gefordert werde, das seit Grundlegung der Welt vergossen worden ist,
Kapitel 11 Vers 51
51. vom Blut Abels an bis zum Blut des Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Tempel umkam. Ja, ich sage euch, es wird gefordert werden von diesem Geschlecht!
Kapitel 11 Vers 52
52. Wehe euch Gesetzesgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen! Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, welche hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert!
Kapitel 11 Vers 53
53. Und als er dies zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an, ihm hart zuzusetzen und ihn über vieles auszufragen,
Kapitel 11 Vers 54
54. wobei sie ihm auflauerten und suchten, etwas aus seinem Mund aufzufangen, damit sie ihn verklagen könnten.
Kapitel 12
Kapitel 12 Vers 1
1. Als sich inzwischen die Menschenmenge zu Tausenden gesammelt hatte, so dass sie aufeinander kamen, begann er zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist!
Kapitel 12 Vers 2
2. Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird.
Kapitel 12 Vers 3
3. Alles, was ihr im Finstern redet, wird man darum im Licht hören, und was ihr in den Kammern ins Ohr gesprochen habt, wird auf den Dächern verkündigt werden.
Kapitel 12 Vers 4
4. Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiteres tun können.
Kapitel 12 Vers 5
5. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Vollmacht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet!
Kapitel 12 Vers 6
6. Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Assarion? Und nicht ein einziger von ihnen ist vor Gott vergessen.
Kapitel 12 Vers 7
7. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
Kapitel 12 Vers 8
8. Ich sage euch aber: Jeder, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes;
Kapitel 12 Vers 9